Alle Jahre wieder – Weihnachten auf Sardinien

Es ist kein Geheimnis: Wer sich in diesem Blog „Über mich“ informiert, wird mein Alter bei „Jenseits von Gut und Böse“ verorten. Dennoch stehe ich voll im Beruf und freue mich, alle Extremitäten und fast alle Sinne beisammen zu haben. Freunde raten mir aber, nach vorn zu schauen. Manches ginge schneller als man denkt, wie der tiefe Fall des Bastian Schweinsteiger zeige. Vor 17 Monaten noch sei er gerade erst Weltmeister geworden, und heute schon drohe ihm bei Manchester United die unfreiwillige Pensionierung!

Ich habe darum einen Youngster engagiert und damit so etwas wie eine Rückversicherung abgeschlossen. Benjamin Rüdt ist begeistert bei der Sache, und damit liegt er voll und ganz auf meiner Linie, wie sein nachfolgender Bericht von der Insel für die Nürtinger Zeitung zeigt:

„Vorweihnachts-Frühling auf der Sonneninsel Sardinien“

Für mich ist ein Traum wahr geworden: Schon immer wollte ich im Ausland arbeiten, und in diesem Jahr habe ich es geschafft!

Diese Zeilen schreibe ich für die Leser der Nürtinger Zeitung aus Sardinien, der für mich schönsten Insel im Mittelmeer. Wir haben heute laue 22 Grad und herrliche Sonne. Mir reicht ein T-Shirt bei der Arbeit. In Nürtingen, verrät mir mein iPhone, regnet es bei nasskalten 6 Grad. Da fühle ich mich wie im „Siebten Himmel“!
Was hat mich hierher verschlagen? – Die Ferienhäuser von Sardafit!

Urlaubsquartiere, die auch Nürtinger Familien schon gemietet hatten. Meine Aufgabe ist es, die Häuser in der Winterpause fit für die kommende Saison zu machen und Fotos für die Website zu schießen. Aber davon will ich hier nicht weiter berichten. Ich will den Lesern der Nürtinger Zeitung einen Einblick in das vorweihnachtliche Sardinien geben.

Wir sind in Europa. Zwar etwas abgelegen, nur rund 100 km weg von Afrika, aber immerhin: Weihnachtsbeleuchtung, wie ich sie aus der Heimat kenne, ist hier allgegenwärtig. Wenn ich also morgens als stilsicherer Neu-Italiener an der Bar meinen Cappuccino schlürfe und dazu ein süßes Hörnchen esse, erklingen dazu Weihnachtslieder. Babbo Natale und seine Rentiere flimmern allerorten über die Bildschirme, und dazu trällern Kinderstimmen amerikanisierend „Gingle Bells“. Ich gebe zu: Mir fehlt dabei die deutsche Besinnlichkeit, der leise rieselnde Schnee, der Punsch auf Weihnachtsmärkten …

Für einen Moment überkommt mich Melancholie. Aber dann holt mich die Wirklichkeit ein: Ist die Besinnlichkeit nicht eher mein Wunschbild? Eine Erinnerung an vergangene Zeiten? Wo gibt es bei uns noch die feierliche Vorweihnachtsruhe? Was ist mit dem „leise rieselnden Schnee“? Ist all das nicht das Opfer eines Klimawandels geworden, der von außen kommend in unsere Herzen gedrungen ist?

Ich beende meine italienische „Colazione“. Heute wartet keine Arbeit auf mich. Ich bin bei meinem väterlichen Freund Pino zum Weihnachtsbacken eingeladen. Da sitzt die im zweistelligen Bereich anzusiedelnde Familie um den Küchentisch herum und hilft der „Mama“, sardische Weihnachtskekse zu produzieren. Da geht es keineswegs besinnlich, sondern laut und lustig zu. Aber mir ist das recht. Es ist schön, auf Sardinien unter Sarden zu sein!“

Sonnige Weihnachtsgrüße aus Sardinien sendet Ihnen Benjamin Rüdt

Ich erinnere mich, vor langer, langer Zeit der gleichen Einladung gefolgt zu sein, am Tisch bei den Flores gesessen zu haben, Apfelsinen abgerieben, Mandeln geknackt und ganz ähnlich gedacht zu haben. Wie tröstlich! Bin ich vielleicht doch noch nicht ganz „out“?

Oder wiederholt sich nur die Geschichte? – Egal!

Ausnahmsweise verabschiede ich mich heute einmal nicht dem bekannten „Adiosu“, sondern dem Anlass angemessen mit Wünschen für ein friedvolles Weihnachtsfest und ein glückliches Neues Jahr. Buon Natale!

Ihr Joachim Waßmann

PS. Besonders das „friedvoll“ können wir gebrauchen! Warum nur ist die Welt so aus den Fugen geraten?

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