Ein Hauch von Pompeii: Die Ruinen der antiken Stadt Nora auf Sardinien

Am Stadtrand von Pula in der Region Cagliari befindet sich eine der wichtigsten archäologischen Stätten von Sardinien: Die im 9. Jahrhundert v. Chr. gegründete Stadt Nora ist neben Bosa die wohl älteste größere Siedlung auf Sardinien. Ebenso wie Bosa wurde auch Nora einst von den Phöniziern gegründet. Später siedelten sich Punier dort an, die Nora zu einem der wichtigsten Handelszentren des Mittelmeerraumes machten. Im 2. Jahrhundert wurde die Stadt von den Römern erobert, die dort viele prachtvolle Bauten errichteten.

Am Stadtrand von Pula in der Region Cagliari befindet sich die antike Stadt Nora

Der Niedergang von Nora setzte ein, als die Vandalen im 6. Jahrhundert dort einfielen. Schließlich wurde die Stadt verlassen und dem Verfall preisgegeben. Erst 1889 wurde Nora wiederentdeckt, als die Überreste der Stadt von einer Springflut freigelegt wurden.

Die erste schriftliche Erwähnung des Namens ,,Sardinien”

Aus der phönizischen Gründungszeit der Stadt hat sich leider nicht viel erhalten. Das berühmteste Zeugnis dieser Zeit ist die Stele von Nora mit phönizischen Inschriften, die sich heute im Museo Archeologico Nazionale in Cagliari befindet . In dieser Inschrift wird zum ersten Mal der Name Sardinien erwähnt.

Die meisten Relikte, die heute in Nora zu sehen sind, stammen von den Römern

Römische Ruinen in Nora

Auch aus der Zeit der karthagischen Besiedlung dieser antiken Stadt auf Sardinien ist nur wenig bekannt. Die meisten Relikte, die heute in Nora zu sehen sind, stammen von den Römern, die die Stadt ab 238 v. Chr. besetzt hielten und sie zum Sitz des römischen Statthalters in Sardinien machten. Dabei überbauten sie die alte Stadt fast vollständig. Aus der römischen Epoche sind unter anderem das berühmte Theater, Tempel und die Überreste von Privatvillen mit prachtvollen Mosaikfußböden erhalten geblieben.

Nora, die versunkene Stadt

Nora liegt auf einer schmalen Halbinsel, und Teile der antiken Stadt sind heute im Meer versunken.  Das Wasser reicht bis an die Ruinen der römischen Thermen heran und holt sich  auch heute noch Teile der antiken Hinterlassenschaften.

Für die Besichtigung der Stätte sollte man etwa 2 Stunden einplanen. Die Ausgrabungsstätte von Nora ist zwischen 9:00 und 20:00 geöffnet, der Eintritt beträgt 5,50 €, für Kinder bis 14 Jahren 2,50 €. Man kann entweder auf eigene Faust auf den alten Römerstraßen wandeln oder eine der geführten Touren mitmachen. Auch Audioguides sind verfügbar.

Über der antiken Stadt Nora erhebt sich an der Spitze der Halbinsel ein Sarazenenturm aus dem 16. Jahrhundert, der auf den Resten der phönizischen Akropolis steht. Von dieser Warte aus hat man einen herrlichen Blick auf den gesamten Golf, die Lagune und auf die Ausgrabungsstätte von Nora.

Nach diesem absolut empfehlenswerten Besichtigungsprogramm soll auch die Erholung nicht zu kurz kommen: Unweit der archäologischen Ausgrabungsstätte lädt der Strand von Nora zum Baden mit Blick auf die malerischen antiken Ruinen ein.

Mit einem sardischen “Adiosu” verabschiedet sich für heute

Ihr Joachim Waßmann

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